Der Reutlinger Weltmarktführer Institut Dr. Foerster GmbH & Co. KG entwickelt und vetreibt Systeme, zur automatisierten, zerstörungsfreien Prüfung mit Wirbelstrom- und Streuflussverfahren an metallischen Halbzeugen. Mit zehn Tochterunternehmen und einer Vielzahl an Vertretungen ist FOERSTER in über 60 Ländern kundennah präsent.
Im Jahr 2012 erstellten Bauherr und Architekten gemeinsam eine Prognose zu zukünftigen Geschäfts-entwicklungen sowie den damit verbundenen architektonischen Notwendigkeiten. Die Komplexität der dazu notwendigen Masterplanung bestand darin, die verschiedenen Geschäftsfelder und die außer-gewöhnliche Fertigungstiefe des Unternehmens zu berücksichtigen. Prämisse war, alle Abteilungen von der Entwicklung bis zur Produktion „unter einem Dach“ zu vereinen. Es wurde Wert auf einen flächenschonenden Umgang mit dem Grundstück gelegt, weshalb bestehende Gebäude erneuert, nachverdichtet oder modernisiert werden sollten.
Daraus folgend entstand im Stil der neuen architektonischen Corporate Identity der Entwurf einer vielteiligen Liegenschaft, deren einzelne Baukörper und Nutzungsbereiche über einen sog. „Spine“ – einem Rückgrat – verbunden werden. Die Lage des Spines wurde so gewählt, dass bestehende Gebäude aus den letzten Jahrzehnten mit eingebunden werden, aber auch künftige Erweiterungen einfach erschlossen werden können. In westlicher Richtung kann dadurch modular die „Produktion“ und in östlicher Richtung die „Verwaltung, Forschung und Entwicklung“ erweitert werden.
Der Masterplan berücksichtigt den Materialfluss vom Wareneingang über die Fertigung bis zur Auslieferung im neuen Logistikgebäude. Auch wurde die Entwicklung und Verwaltung produktionsnah im Grundriss verankert, sodass Synergien zwischen den Bereichen möglich werden. Auf dieser Basis wurde ein vielschichtiges, bauliches Entwicklungskonzept ausgearbeitet und dieses in mehrere Realisierungs-schritte unterteilt. Da die Idealplanung massive Eingriffe und Rückbaumaßnahmen in Bestandsgebäude bei laufendem Betrieb zur Folge hatte, wurde die Bauablaufplanung in detaillierte Bauabschnitte unter-teilt und konsequent umgesetzt.
Als erster Bauabschnitt wurde der Spine mit Anbindung an die Bestandsgebäude, Warenein- und Warenausgang, Logistik, Produktion und Montage sowie Verwaltung realisiert.
Das Erscheinungsbild der Gebäude ist von kubischer Anmutung geprägt. Als Fassadenmaterial wurden zum einen großformatige und präzise gearbeitete Aluminiumverbundplatten verwendet,
die Assoziationen zur Präzision des Maschinen-bauunternehmens herstellen sollen. Zum anderen erfolgte die großzügige Verwendung von Glas-konstruktionen. Diese bieten allen Mitarbeitern vielseitige Blickverbindungen nach außen und vermitteln ein transparentes Erscheinungsbild des Unternehmens gegenüber der Öffentlichkeit.
Charakteristisch für die Wahrnehmung der Firma ist das Element des weit auskragenden und gebogenen Schutzdaches für die Warenanlieferung und den -ausgang der fertigen Maschinen. Hier wurde die Notwendigkeit eines Wetterschutzes für die Verladetätigkeiten als prägendes Gestaltungs- und Marketinginstrument genutzt.
Im Innenraum der Gebäude wurde durch die Verwendung gläserner Wände das Thema Transparenz fortgesetzt, sodass trotz der großen Gebäudetiefen von allen Arbeitsplätzen aus attraktive Sichtverbindungen nach außen gegeben sind.
Für die Gestaltung der Außenanlagen wurden im Masterplan Flächen als bleibende Grünbereiche definiert, die von zukünftigen Bebauungen freigehalten werden sollen. Dadurch entstehen grüne Rasen- und Wiesenflächen, die prägend für das Erscheinungsbild und die Qualität der Liegenschaft sind.