Nach einer verheerenden Brandkatastrophe am 23. Mai 2015, bei der die Produktion komplett zerstört wurde, war alles in der Vergangenheit erreichte auf einen Schlag Geschichte. Rund 350 Kräfte der Feuerwehr bekämpften den Großbrand, konnten jedoch nicht mehr verhindern, dass die gesamte Produktion mit über 20.000 m² Fläche zerstört wurde. Es war eine der größten Brandkatastrophen in Baden-Württemberg nach dem 2. Weltkrieg. Was blieb, war der exzellente Ruf des Unternehmens und seiner Produkte – und ein einigermaßen intakter Verwaltungstrakt. Pfalzgraf würde nur bestehen bleiben können, wenn die Marktstellung des Unternehmens durch zeitlich garantierte Wiederaufnahme der Produktion gesichert werden konnte.
Die nach normalen Maßstäben kalkulierte Bauzeit von ursprünglich 25 Monaten für Abbruch und Wiederaufbau hätte das Ende des Unternehmens besiegelt. Ein Totalabbruch schied als Option daher aus und für die Sanierung musste ein beispielhaft eng verzahnter Sanierungsplan mit gleichzeitiger Abwicklung der Aufgaben von insgesamt 30 Partnern erarbeitet werden.
Um die Bauzeit weiter zu verkürzen, wurde beschlossen, den Stahlbeton abschnittsweise zu untersuchen, um die jeweils zeitlich schnellste Sanierungsvariante wählen zu können. Nach Abräumen und Demontage nicht zu rettender Abschnitte legten Hochdruckwasserstrahler mit 2.500 bar den Baustahl bis hinter die Bewehrungsschicht frei. So konnte schnell entschieden werden, wo der Komplettaustausch nötig und wo die Wiederherstellung mit Spritzbeton und Bewehrungsertüchtigung möglich war. Dadurch konnte die voraussichtliche Bauzeit zusätzlich verringert werden.
Alle Optimierungen zusammen stellten eine Bauzeit von nur 11 Monaten in Aussicht. Dies war – neben dem Vertrauen in die Planungen des Architekturbüros SCHMELZLE+PARTNER - die wesentliche Voraussetzung für die unternehmerische Entscheidung der Eigentümerfamilie Brünz, die Firma Pfalzgraf wieder aufzubauen.
Der Produktionsbetrieb konnte am Ende sogar bereits nach 9 Monaten wieder aufgenommen werden: Die Ämter führten ein beispielhaft schnelles Genehmigungsverfahren durch und es wurde praktisch rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche saniert und wieder aufgebaut.