Im Juli 2017 wurde das neue Verwaltungsgebäude bezogen. Somit ist die Pfalzgraf Konditorei nach dem Großbrand am 23.5.2015 wieder komplett aufgebaut
Die großzügige, überdachte Verglasung an der Nordfassade wirkt schon von Weitem einladend auf den Besucher und lässt einen vollständigen Blick auf den Eingangsbereich der Verwaltung zu. Der Empfangsbereich im zweigeschossigen Foyer beinhaltet zwei vollwertige Arbeitsplätze und einen Backoffice-Bereich. Der Besucher wird von der geschindelten Eichenwand, welche durch Ihre Materialität und Herstellung auch die Heimatverbundenheit zum Schwarzwald und die Handwerkskunst des Kuchenbackens der Firma Pfalzgraf widerspiegelt, in Empfang genommen. Durch gerahmte Infotafeln, die kubusartig aus der Museumswand herausschauen, erhält der Besucher einen Überblick über die 50-jährige Geschichte der Firma Pfalzgraf. Ein von der Hitze verbogener Stahlträger an der Wand im Foyer mahnt und erinnert zugleich an die große Brandkatastrophe vom 23. Mai 2015.
Die Verwaltung wurde an den bestehenden Komplex angebaut, wodurch eine direkte Verbindung zur Produktion geschaffen wurde. Das großflächig verglaste Bürogebäude schafft es durch ein ausgeklügeltes Energiekonzept, das eine mechanische Be- und Entlüftung sowie Heiz- bzw. Kühldecken beinhaltet, selbst bei heißen Sommertagen behagliche Raumtemperaturen zu schaffen. Hierfür wird in den Sommermonaten die Kälte und während der Heizperiode die Abwärme aus der Produktion genutzt.
Sowohl im Großraumbüro im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss sind Leuchten, Sprinkler und Lüftung in leicht revisionierbare Holzdecken mit akustischer Wirkung integriert. Die geschlossenen und mit Akustikputz überzogenen Bereiche sind mit einem integrierten Heiz- und Kühlsystem ausgestattet. Die Elektrifizierung erfolgt über einen flexiblen Trockenhohlboden. Im Obergeschoss schaffen Ganzglastrennwände mit Eichentüren eine offene Atmosphäre in Abteilungen, diskrete Bereiche werden bei Bedarf durch akustisch wirksame Vorhänge geschaffen. Die bodenhohe Verglasung im Obergeschoss ermöglicht einen Blick ins Grüne.
Beide Geschosse bieten neben herkömmlichen Arbeitsplätzen auch flexible Kommunikations- und Rückzugsbereiche und Druckerinseln zur Bewegungsförderung. Das architektonische Innenraumkonzept bedient sich am gesamten Farbspektrum der Pfalzgraf CI-Farben.
Als Kontrast zur Produktion, wo vieles auch im wörtlichen Sinne sehr kühl gehalten wurde, wurde bereits im 1. Bauabschnitt im Untergeschoss eine Kantine mit einem hohen „Wohlfühl-Potenzial“ geschaffen: eine Kombination aus Lounge und Restaurant. Durch eine vollverglaste Fassade wird die Kantine zudem mit dem gestalteten Außenbereich optisch verbunden. Um eine gute Akustik in den stark frequentierten und offen gestalteten Räumen zu gewährleisten, wurde die Decke mit einer Lamellenkonstruktion aus Nussbaumstäben und einem darüber liegenden, akustisch wirksamen Vlies versehen. Diese Lamellenkonstruktion erfüllt nicht nur die Ansprüche an die Akustik, sondern gibt dem Raum auch eine besondere Atmosphäre. Ein besonderes Highlight der Kantine bildet der Fußboden: Hier wurde die orangefarbene Beschichtung durch eine Künstlerin mit Designs von verschiedenen Kuchenstücken gestaltet, die „floorart“ wurde direkt in den Boden gegossen. Die Kantine blieb von Brand größtenteils verschont.